Erneuerbare Energien

Zu den erneuerbaren Energien zählen die Sonnen- und die Windenergie, die Wasserkraft, die Biomasse und die Geothermie. Mittels eines Zuschlags auf den Strompreis wird die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) zur Förderung dieser Energien finanziert. Die Widerstände gegen Wind- und Kleinwasserkraftwerke sind gross und hemmen den Ausbau beträchtlich.

 

AVES Schaffhausen unterstützt die Förderung der erneuerbaren Energien mit Augenmass. Das heisst: Wirtschaftlichkeit, Eingriffe in die Natur und der Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung müssen gegeneinander abgewogen werden.

 

Erneuerbare Energien haben Vor- und Nachteile, die bei der Wahl der Art der Stromproduktion berücksichtigt werden müssen. Zu beachten ist, dass nur ein intelligenter Mix von verschiedenen Formen der Stromproduktion die Versorgungssicherheit garantieren kann.

 

Sonnenenergie

Die Sonnenergie kann zur Erneuerung von Strom via Photovoltaikzellen oder für die Produktion von Wärme mittels Sonnenkollektoren genutzt werden. Sonnenkollektoren tragen zur Energieeffizienz bei und helfen, die Umwelt zu schonen. Bei der Fotovoltaik ist die Wirtschaftlichkeit geringer, da die Produktion der Siliziumzellen viel Energie verschlingt und relativ teuer ist. Gerade in unserem vom Nebel geplagten Kanton liefern sie im Winter, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist, nur rund 30 Prozent ihrer Jahresproduktion. Die kWh kommt auf 8 bis 20 Rp. zu stehen. (ohne Speicherkosten). Neue Technologien zur Herstellung von Solarzellen lassen hoffen, dass sich die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern wird.  Fotovoltaik-Anlagen sind heute zu einem Preis zu haben, dass Subventionen von öffentlicher Hand nicht mehr nötig sind. Je nach Gebäudesituation lohnt sich die Investition in eine eigene Anlage. 2020 deckte die Photovoltaik 4.66% des Schweizer Stromverbrauchs (2599 GWh von total 55’714 GWh) ab.

 

Windenergie

Die Windenergie ist heute eine breit angewandte Produktionsform. Vor allem an den windreichen Meeresküsten stehen ganze Wälder von 100 bis 150 Meter hohen Windkraftwerken mit Leistungen bis zu 6 MW. In der Schweiz wehen weniger kräftige Winde, deswegen eignen sich nur einige Standorte, vor allem auf den Jurahöhen (im Kanton: Schwengimatt, Kienberg, Grenchenberg etc.) oder in den Alpen. Windenergie ist CO2-frei. Probleme ergeben sich jedoch mit dem Landschaftsschutz, dem Lärm und der Verfügbarkeit, da nur Strom produziert wird, wen der Wind weht. In der Schweiz kommt die kWh auf rund 13 bis 21 Rp. zu stehen. 2020 gibt es in unserem Land knapp 40 Grossanlagen, die insgesamt rund 140 Gigawattstunden (GWh) Windstrom produzieren. Der grösste Windpark befindet sich auf dem Mont Crosin im Berner Jura bei St. Imier: hier stehen 16 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 37,2 MW. Weitere Grossanlagen stehen u.a. im Rhonetal (VS), bei Entlebuch (LU) und auf dem Gütsch ob Andermatt (UR). >>Windenergiedaten

 

Der Windatlas Schweiz gibt Auskunft über Jahresmittel der modellierten Windgeschwindigkeit und Windrichtung auf fünf Höhenstufen über Grund, Windpotenzialgebiete, welche im Rahmen der kantonalen Richtplanung abzuklären sind, sowie die wichtigsten Bundesinteressen, welche bei der Planung von Windenergieanlagen zu berücksichtigen sind.

Wie die Karte zeigt, gehört der Kanton Schaffhausen nicht zu den Gebieten mit hohem Windpotenzial.

Daten bereitgestellt durch: https://wind-data.ch/

im Auftrag des Bundesamtes für Energie

 

 

Wasserkraft

Die Wasserkraft wird durch Laufkraftwerke (Bandenergie, d.h. den ganzen Tag konstante Stromproduktion) und Speicherkraftwerke (Spitzenenergie, Stromproduktion für kurzfristig auftretende Stromnachfrage) genutzt, die etwa je einen Viertel des Schweizer Stroms erzeugen. Wasserkraft ist CO2-frei und in der Schweiz sehr gut verfügbar. Allerdings bestehen kaum noch Möglichkeiten, grosse Wasserkraftwerke zu bauen, denn das Potenzial der Flüsse ist zum grössten Teil ausgeschöpft. Zudem stehen keine Alpentäler mehr zur Flutung zur Verfügung. Für Kleinwasserkraftwerke besteht noch ein Potenzial. Grosse Wasserkraftwerke sind wirtschaftlich, kleinere häufig auf Subventionen durch einen höheren Strompreis angewiesen.

Geothermie

Die Erforschung der Geothermie in der Schweiz steckt noch in den Kinderschuhen und muss gefördert werden. Das Potenzial der Geothermie ist momentan noch unklar.